Biologika eröffnen neue Behandlungsmöglichkeiten

Frau spritzt sich mit einem Pen
Aufgrund der Größe der Moleküle müssen Biologika in der Regel gespritzt werden – meist mit einem speziell entwickelten Pen.

(djd) Die Arzneimittelforschung hat in den letzten Jahrzehnten rasante Fortschritte gemacht. Eine Medikamentengruppe, die immer mehr an Bedeutung gewinnt, sind die sogenannten Biologika. Das sind aus lebenden Zelllinien hergestellte Wirkstoffmoleküle wie Antikörper, Proteine oder Enzyme, die eine Behandlung von Erkrankungen ermöglichen, die bisher nur schwer oder gar nicht therapierbar waren.

So werden Biologika beispielsweise in der Krebstherapie eingesetzt, wo sie als spezielle Antikörper gezielt Tumorzellen zerstören können. Auch Autoimmunerkrankungen wie Rheuma oder Neurodermitis sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes lassen sich mit Biologika – zu denen auch das Insulin gehört – behandeln.

Große Moleküle, komplexe Herstellung

Im Vergleich zu herkömmlichen Medikamenten haben Biologika einige Besonderheiten. Trotz ihrer steigenden Bedeutung ist über sie in der Allgemeinheit noch recht wenig bekannt. Das ergab der neue Sanofi Gesundheitstrend, für den deutschlandweit jedes Quartal etwa 1.000 Menschen befragt werden. So wusste rund die Hälfte der Befragten (51 Prozent) nicht, dass Biologika in der Regel gespritzt und nicht als Tablette oder Creme verabreicht werden. Das liegt daran, dass es sich um besonders große Moleküle handelt – oft 200- bis 1.000-mal so groß wie bisher üblich hergestellte Moleküle. Deshalb ist bereits frühzeitig in der Entwicklung eine Applikationshilfe wie eine Spritze oder ein Pen mit einzuplanen. Auch dies ist einem Drittel der Menschen nicht bewusst – ebenso wie die Tatsache, dass Entwicklung und Produktion der komplexen und empfindlichen Biologika deutlich anspruchsvoller als bei einer Tablette sind. Die Mehrheit (82 Prozent) ist sich aber sicher, dass es Experten, innovative Technik und die Digitalisierung braucht, um die modernen Medikamente zu erforschen und herzustellen.

Biologika dominieren bei Neuentwicklungen

Auf eine solche Vernetzung von Experten und Infrastrukturen setzt zum Beispiel der Sanofi BioCampus in Frankfurt. Er ist einer der größten integrierten Standorte des Gesundheitsunternehmens, in dem von der frühen Forschung bis zum fertigen Produkt für die Patienten alles zusammengeführt ist. Insgesamt sind derzeit 80 Arzneimittel- und Impfstoffkandidaten in der Entwicklungspipeline des Konzerns. Mehr als zwei Drittel davon sind Biologika – ein deutliches Zeichen für ihre Bedeutung.

Quelle: djd deutsche journalisten dienste